Ein Schlaraffenland für Technikbegeisterte
Diese Woche verbrachte ich bei der Berghof Automation GmbH in Mühlhausen. Das Unternehmen bedient die Branchen Automotive, Schienenverkehr, Transport sowie Logistik mit kundenspezifischen Lösungen. Dazu arbeiten die Spezialisten an nationalen und internationalen Projekten in den Bereichen Prüftechnik für Energiespeicher und Bahntechnik sowie Prozesssteuerung für die Logistik. Die Niederlassung in Mühlhausen wurde 1990 gegründet und ist Teil der Berghof-Unternehmensgruppe. Das Familienunternehmen existiert seit 1966. Die Berghof Automation hat mehrere nationale und internationale Standorte. Seit 2019 gibt es auch einen weiteren Standort in Mühlhausen. Im Unternehmen arbeiten derzeit circa 400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, 42 davon in Mühlhausen.
Unter den Berufen, die hier auf mich warteten, konnte ich mir anfangs gar nicht so viel vorstellen. Von manchen hatte ich noch nie gehört, daher war ich umso neugieriger, was ich diese Woche alles erleben würde. 😊
Inbetriebnahme mit Fingerspitzengefühl
Die Woche begann für mich als Inbetriebnehmerin in der Werkstatt. Dieser Beruf ähnelt ein wenig dem der ElektrotechnikerIn, in den ich bereits bei der GSAB Elektrotechnik reinschnuppern konnte.
In der Werkstatt der Berghof Automation durfte ich nun Schaltschrankkomponenten verdrahten und Kabelverbindungen verlöten. So wurde aus zwei Kabeln eins, dass ich an der Verbindung anschließend per Heißluftföhn mit einem Schrumpfschlauch gesichert habe. Für diese Arbeit braucht ihr definitiv eine ruhige Hand und Fingerspitzengefühl. 😁
Neben handwerklichem Geschick zählt in diesem Beruf auch elektrotechnisches Verständnis.
Eine andere wichtige Vorrausetzung ist die Reisebereitschaft. Berghof Automation betreut schwerpunktmäßig überregionale und internationale Projekte, da seid ihr regelmäßig unterwegs – auch mal weltweit. Das läuft folgendermaßen ab: Die Prüfanlagen werden hier in der Werkstatt aufgebaut, die Kundinnen und Kunden kommen und nehmen die Anlage ab. Danach werden die Schaltschränke wieder abgebaut und an ihren Bestimmungsort verschickt. Anschließend wird die Anlage vom Inbetriebnehmer oder der Inbetriebnehmerin vor Ort aufgebaut, verkabelt und in Betrieb genommen – daher die Berufsbezeichnung.
Der Weg zum Beruf führt über ein technisches Studium oder einen elektrotechnischen Abschluss.
Schnittstelle zwischen Technik und Wirtschaft
Am nächsten Tag schlüpfte ich in den Beruf der Vertriebsingenieurin im Bereich Energiespeicherprüftechnik. Den kannte ich noch nicht und war gespannt, was es hier so zu tun gibt. 🤔
Eine ganze Menge: Als VertriebsingenieurIn bearbeitet und koordiniert ihr die Projektanfragen der Kundinnen und Kunden. Das „Ingenieur“ in der Berufsbezeichnung ist besonders wichtig, denn im Rahmen der Angebote übernehmt ihr einen Großteil der Lösungskonzeptionierung. Technisches Verständnis ist da natürlich unverzichtbar. Hinzu kommt noch: Es handelt sich bei den Aufträgen der Berghof Automation um Projektarbeit, das bedeutet, jede Anfrage ist anders und damit immer auch eine neue Herausforderung. Ich durfte mir einmal eine aktuelle Anfragenübersicht anschauen und zusammen mit einem Mitarbeiter bewerten.
Wenn ihr Freude an regelmäßigem Kundenkontakt habt, sehr verantwortungsbewusst seid und Englischkenntnisse für die internationalen Projekte mitbringt, ist das vielleicht genau der richtige Beruf für euch.
Die Zukunft der E-Mobilität mitgestalten
Meine nächste Station bei Berghof Automation war die Softwareentwicklung. Hier arbeitet ihr beispielsweise an Fahrzeugen, die in Zukunft einmal auf der Straße unterwegs sein werden. Das Team entwickelt für internationale Automobilhersteller sogenannte Energiespeicher-Prüfsysteme, die Elektrofahrzeuge noch sicherer machen sollen. Die Weiterentwicklung dieser Batterieprüfsysteme wird kontinuierlich begleitet und individuelle Problemanalysen erstellt.
Gefragt sind in dem Job vor allem Programmierkenntnisse in den Bereichen Automatisierung, Mechatronik oder Maschinenbau. Wer offen und neugierig auf zeitgemäße Technologien und Lösungsansätze ist, der ist bei Berghof gut aufgehoben. Hier entwickelt sich alles permanent weiter, jeder Auftrag ist eine neue Herausforderung. 😊
Die Projektleitung hat alle Fäden in der Hand
Zum Abschluss konnte ich den Beruf ProjektleiterIn im Bereich Automotive kennenlernen. Dabei werden die technischen Konzepte, die der Vertriebsingenieur zuvor verkauft hat, in die Realität umgesetzt. Die Projektleitung ist eine wichtige Schnittschnelle zwischen Softwareentwicklung, Werkstatt und den Kundinnen und Kunden. Sie organisiert Meetings, erstellt Terminpläne und überwacht alle am Projekt beteiligten Gewerke – muss also den kompletten Überblick über die Planung, Umsetzung und Abwicklung in den jeweiligen Bereichen bewahren. Dabei sind Kommunikation und Teamwork das A und O!
Wie für alle Jobs bei Berghof Automation, solltet ihr auch hier ein Studium mit einem technischen oder wirtschaftlichen Abschluss absolviert haben und Reisebereitschaft, Englischkenntnisse sowie ein hohes Verantwortungsbewusstsein mitbringen.
Ein Studium, zum Beispiel im Bereich Elektro- oder Automatisierungstechnik, ist an der TU Ilmenau möglich. Es bietet sich übrigens an, den Einstieg gleich über die Abschlussarbeit in das Unternehmen zu machen. Dadurch fließt das Ergebnis der Arbeit in ein reales Projekt von Berghof Automation ein. So lernt ihr das Arbeitsumfeld, das Team und das Unternehmen selbst kennen und könnt nach dem Studium sofort durchstarten.
Meine Woche bei der Berghof Automation GmbH
Es hat sich wirklich gelohnt, mir die Berufe bei der Berghof Automation GmbH einmal anzuschauen. Ich kann euch sagen: Für Technikbegeisterte ist die Arbeit hier wirklich genau das Richtige! Viele der Berufe sind sogar im Homeoffice möglich. 😊 Welcher Job würde euch am meisten reizen? Schreibt mir gern einen Kommentar. Bis nächste Woche, eure Franzi.
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