Diesmal hab‘ ich mein Wissen erweitert
Für die Wissenserweiterung hatte ich diese Woche die Hochschule Nordhausen besucht. Sie existiert seit 1997 und hat derzeit rund 250 Beschäftigte. Das Campusgelände ist 12 Hektar groß und beherbergt 24 Gebäude. Hier werden aktuell rund 30 Bachelor- und Master-Studiengänge angeboten. Als weltoffene Bildungsstätte bietet die Hochschule Nordhausen auch spezifische Angebote für Studierende aus aller Welt, zum Beispiel eine internationale Projektwoche, Sprachkurse und interkulturelle Workshops. 😊 Ich selbst war hier allerdings nicht als Studentin, sondern als „wissenschaftliche Mitarbeiterin“ unterwegs und schon ganz gespannt, was ich in diesem Job so alles machen würde. ☺️
An spannenden Projekten arbeiten
Am ersten Tag wurde ich vom Präsidenten der Hochschule Nordhausen Prof. Dr. Jörg Wagner und dem Projektteam ProfX nett begrüßt. Tobias und Christiane vom Projekt würden mich die Tage hier begleiten und gaben mir gleich mal eine Campus-Führung.
Danach durfte ich im Bereich Ingenieurwissenschaften einen Sonnensimulator kennenlernen. Ihr fragt euch sicher, was das ist und was genau damit gemacht wird. Also: Der Simulator beschleunigt und untersucht die Alterung von Solarmodulen. So wird ihre Haltbarkeit geprüft – faszinierend, dass so etwas geht! ☺️ Als Nächstes habe ich zusammen mit einem Professor einen Praktikumsversuch für elektrische Energieversorgung durchgeführt. Ihr merkt schon: Wer Spaß an Physik hat, ist hier genau richtig! 😉
Lebensmittel und Glas unter der Lupe
Am nächsten Tag in der Hochschule Nordhausen ging es für mich in das Sensorik-Labor. Könnt ihr euch denken, was hier gemacht wird? Nein? Hier werden Lebensmittel auf Geschmack, Geruch, Marktreife und Verpackung getestet. Und das durfte ich nun auch machen. ☺️ Ich habe also zwei Sorten Russisch Brot blind getestet und sie dann in einem digitalen Fragebogen bewertet. „Blind getestet“ heißt ganz einfach: ohne die Verpackung vorher gesehen zu haben. Schon spannend, welches Ergebnis am Ende dabei herauskommt – vor allem, wenn mehrere Testpersonen mitmachen. Ich zumindest habe meinen Favoriten auch ohne Verpackung herausschmecken können. 😉
Im Sensorik-Labor werden ganz unterschiedliche Projekte zu Lebensmitteln durchgeführt. Ich könnte mir wirklich gut vorstellen, in diesem Bereich zu arbeiten. Es wäre nie langweilig und ich könnte immer mal wieder naschen! 😋
Weiter ging es ins IPMG − das Institut für Public Management und Governance des Studienbereichs Öffentliche Betriebswirtschaft. Hier arbeiten innovative Köpfe an verschiedenen Projekten zur Verbesserung öffentlicher Aufgaben wie der Wasserversorgung oder dem Erhalt von Dörfern und an neuen Ideen für Verwaltungen. Die ExpertInnen helfen der Praxis, erstellen Fallstudien, halten Workshops und liefern Impulse für Seminare mit Studierenden. Ich war bei einer Projektbesprechung dabei und habe einen lebhaften Einblick in die Vielfalt der Institutsarbeit bekommen.
Zuletzt habe ich im Bereich Ingenieurwissenschaften – am Institut für Regenerative Energietechnik – auch Glas mal genauer unter die Lupe genommen. Ich durfte mit einem sogenannten Strukturprüfstand testen, welchen mechanischen Belastungen verschiedene Glasarten standhalten. Zuerst haben wir ganz normales Glas untersucht und festgestellt, dass es beim Zerbrechen scharfe Kanten hat, an denen ihr euch – wie allgemein bekannt – ziemlich schnell schneiden könnt. Danach haben wir Sicherheitsglas untersucht. (Das durfte ich selbst mit einem Hammer zerschlagen. 😁) Bei der Untersuchung habe ich dann einen deutlichen Unterschied festgestellt! Beim Zerbrechen zersplittert es in viele kleinere Teile und ihr schneidet euch auch nicht so schnell daran. Das ist bei Photovoltaikmodulen und thermischen Solarkollektoren äußerst wichtig, schließlich sollen keine Verletzungen entstehen, wenn mal was zu Bruch geht. Auch wenn das äußerst selten passiert.
Spiel ist die höchste Form der Forschung
Meinen letzten Tag an der Hochschule Nordhausen verbrachte ich im Thüringer Innovationszentrum für Wertstoffe (ThIWert). Das ist eine Außenstelle der Hochschule mit einem großen Technikum, in dem der Fokus auf Recycling und Kreislaufwirtschaft liegt.
Gleich zu Beginn konnte ich in einem Beratungsraum einige Bilder aus Verpackungsmaterialien bewunden.. Die sahen richtig cool aus – da habe ich mir selbst gleich kreative Inspiration geholt! 😁
Anschließend ging es weiter in den Bereich Baustoffrecycling. Hier hab‘ ich mit einem Backenbrecher den Gips ehemaliger Zahnabdrücke zerkleinert und in einem Siebturm im Labor gesiebt. Dort durfte ich dann sogar noch selbst eine Probe herstellen und diese untersuchen. Wenn ihr, wie ich, aus dem Baubereich kommt, sind die vielseitigen Projekte rund um die Ressource Gips und alternative Baustoffe natürlich besonders interessant! ☺️
Ihr fragt euch sicher, was ihr als wissenschaftliche MitarbeiterInnen mitbringen solltet und was eure Hauptaufgaben sind: In dem Job arbeitet ihr an Projekten, seid den ganzen Tag am Forschen oder unterstützt auch in der Lehre. Voraussetzung für diese Tätigkeit ist ein abgeschlossenes Studium in einer Richtung, die zum jeweiligen Job oder Projekt passt. Durch die Projektarbeit sammelt ihr umfassende Kenntnisse über euren Untersuchungsgegenstand und die vielen unterschiedlichen Herausforderungen in der Praxis. Außerdem baut ihr ein großes Netzwerk auf. Ihr habt sogar die Möglichkeit, im Ausland zu arbeiten.
Als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder wissenschaftlicher Mitarbeiter solltet ihr auf jeden Fall teamfähig, lernbereit und kommunikativ sein. Ein gewisser Spieltrieb, Erkenntnisdrang, Durchhaltevermögen und das Interesse am Schreiben sind natürlich ebenfalls gefragt. Ihr müsst schließlich immer genau dokumentieren, was ihr erforscht. Kurz zusammengefasst: Ihr arbeitet also an einer komplexen Aufgabe und teilt diese in kleinere, lösbare Aufgaben, bis am Ende die perfekte Lösung gefunden wird! Klingt schon cool, oder? 😊
Zum Schluss habe ich übrigens zusammen mit Tina, der Pressesprecherin der Hochschule, meinen ersten Podcast aufgenommen. Er erscheint am Sonntag bei Spotify, hört dort gerne mal rein! 😊
Mein Fazit zur Hochschule Nordhausen
Ich konnte mein Wissen hier tatsächlich ordentlich erweitern! Außerdem war auch das Team total cool und locker drauf – ich hab‘ mich sehr wohl gefühlt! 😊 Ich wäre echt stolz darauf, selbst an solchen eindrucksvollen Projekten zu arbeiten und bei der Entwicklung einer besseren Zukunft mitzuhelfen. Ihr auch? Schreibt mir gern einen Kommentar! Bis nächstes Mal, eure Franzi.
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