Hier hab‘ ich was angekurbelt!
Meine zweite Woche im Landkreis Nordhausen verbrachte ich bei der FEUER powertrain GmbH & Co. KG. Das Unternehmen wurde 2002 gegründet und ist einer der größten externen Hersteller und Entwicklungspartner für Kurbelwellen auf der Welt. Neben einem weiteren Standort gleich im benachbarten Landkreis, in Leinefelde-Worbis OT Beuren, gibt es auch eine Niederlassung in den USA. An den deutschen Standorten arbeiten derzeit 660 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Klingt ganz schön viel, oder? 😳 Aber wenn ihr erstmal diese ganzen Produktionshallen gesehen habt, könnt ihr es euch sofort vorstellen. 😀
Ich konnte es jedenfalls kaum erwarten, dieses große Unternehmen näher kennenzulernen!
Ein Paradies für Technikbegeisterte
Meinen ersten Tag startete ich in der Lehrwerkstatt der Bereiche „Mechatronik“ und „Elektronik für Automatisierungstechnik“. Hier durfte ich zusammen mit den Auszubildenden eine Programmierung erstellen und diese dann auch direkt bei einer Maschine ausprobieren. Ganz konventionelle Maschinen gibt es hier natürlich auch: Ich habe als nächstes an einer Drehmaschine gearbeitet und mit ihr ein Loch in eine Hülse gebohrt.
Was genau ihr als ElektronikerIn für Automatisierungstechnik macht? Ihr errichtet komplexe Automatisierungssysteme, ändert und erweitert sie oder installiert neue Komponenten. Als MechatronikerIn hingegen baut ihr mechanische, elektrische und elektronische Komponenten zu größeren Systemen zusammen, installiert Steuerungssoftware und haltet das Ganze instand. Kurz gesagt: Ihr kümmert euch um die mechanischen und elektronischen Probleme der Roboter und Maschinen. 😁
Ihr habt Interesse an Mathe und Naturwissenschaften generell? Ihr besitzt auch noch technisches Verständnis, habt Spaß an handwerklicher Arbeit, seid zuverlässig und motiviert? Dann sind diese Berufe bestimmt euer Ding! Die Berufsschule für MechatronikerInnen befindet sich in Mühlhausen, die für ElektronikerInnen für Automatisierungstechnik ist in Eisenach. Die Ausbildung für beide Berufe dauert je dreieinhalb Jahre.
Spannende Zerspanung
An meiner nächsten Station konnte ich mich als Zerspanungsmechanikerin versuchen. Zuerst gab es eine Drehmaschine zu korrigieren und die Maße anzupassen. Danach durfte ich in der Produktion beim Umbau einer Maschine mitwirken und eine Kurbelwelle austauschen. 😊
Als ZerspanungsmechanikerIn fertigt ihr Prozessbauteile. Dabei dreht ihr, fräst, bohrt oder schleift. Weil hier die Späne fliegen, heißen diese Arbeiten auch „spanende Verfahren“. Spannend sind sie übrigens auch noch: Denn ihr nutzt in der Regel CNC-gesteuerte Werkzeugmaschinen oder Fertigungssysteme. Genau das richtige also für Technik-Freaks! 😉
Bei der Arbeit an der Maschine habe ich auch verstanden, warum hier neben technischem Verständnis vor allem räumliches Vorstellungsvermögen so wichtig ist: Ihr müsst genau verstehen, was an der Maschine umgebaut werden soll, wo ein Teil hinkommt und wie es aussehen muss, damit alles zusammenpasst. Interesse am Handwerk, selbstständiges Arbeiten und Mitdenken sind ebenfalls sehr gute Vorrausetzungen für die Arbeit als ZerspanungsmechanikerIn. Auch diese Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre – die Berufsschule ist sogar gleich in Nordhausen. 😊
Praxis von Anfang an
Bei den ganzen Berufen arbeitet ihr übrigens von Beginn der Ausbildung an auch gleich praktisch. Im ersten Lehrjahr erhaltet ihr eine umfassende Grundausbildung im Berufsbildungszentrum Nordhausen. Hier lernt ihr moderne Maschinen, Werkzeuge und Arbeitsweisen kennen und könnt gleich Kontakte zu Auszubildenden aus anderen Unternehmen knüpfen.
Ab dem zweiten Lehrjahr findet die praktische Ausbildung dann bei FEUER powertrain statt. Dazu gibt es die Lehrwerkstatt, die von drei Lehrausbildern betreut wird. Hier bekommt ihr Fachwissen vermittelt, das durch vielseitige Lehrgänge weiter vertieft wird. Außerdem lernt ihr die Fertigungsabläufe sowie alle Abteilungen des Unternehmens kennen.
Bei guten schulischen und praktischen Leistungen gibt es im Anschluss der Ausbildung selbstverständlich das Angebot zur Übernahme. ☺️
Einmal selbst Roboter steuern
Ich freute mich schon sehr auf meine nächste Aufgabe. 😊 Ich sollte nämlich das, was ich am ersten Tag in der Lehrwerkstatt geübt habe, nun an Maschinen in der Produktion anwenden: Ich durfte eine Programmierung zur Fernsteuerung von Robotern erstellen! War echt toll, zu sehen, wie die Maschine das geschriebene Programm umsetzt. 😊 Ich konnte mich dann sogar an einem größeren Roboter probieren und ihn manuell in verschiedene Positionen fahren! ☺️
Die Programmierung von Robotern ist eine von vielen spannenden Spezialisierungen, die ihr in diesem Bereich machen dürft. Wenn ihr eure Ausbildung in einem der Berufe abgeschlossen habt, könnt ihr dazu eine Weiterbildung im Bereich Robotertechnik und -programmierung machen.
Mein Fazit zu FEUER powertrain
Eine eindrucksvolle Woche liegt hinter mir. So ein großes Unternehmen voller Technik, netter Leute und cooler Jobs! Besonders gefallen hat mir, etwas zu programmieren und dann zu sehen, wie die Maschinen das umsetzen! 😉 Reizt euch die Steuerung von Maschinen und Robotern genauso? Schreibt mir gern! Bis nächste Woche, eure Franzi.
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